Hierzu benötigt man ein Lagerfeuer (nicht zu klein) und ein Hähnchen oder eine Poularde, welches am Bauch aufgeschnitten und auseinandergeklappt wird. Nun ergreife man einen dicken hölzernen Knüppel und schlage es flach, wobei es sinnvoll ist, das Huhn zuvor in ein Tuch oder Alufolie einzuwickeln. Die Folie zerreißt dabei und muß danach entfernt werden. Nun lege man das arme Tier auf neue Alufolie und gebe nach Laune und Verfügbarkeit verschiedene frische (!) Gemüse darauf: Geviertelte Zwiebeln, in nicht zu kleine Stücke geschnittene Paprika, Auberginen, Zucchini, ganze Knoblauchzehen, Chilies etc. Selbst Ananasscheiben sind hier denkbar. Die Gesamtmenge an Gemüse sollte das Volumen des Huhns nicht überschreiten. Eventuell vorhandene Innereien können einfach dazugelegt werden.
Jetzt will die Sache noch gewürzt sein, wobei auch hier die Zusammensetzung nicht festgelegt ist. Salz und Olivenöl sind obligatorisch, ansonsten empfehlen sich diverse mediterrane Kräuter, am besten frisch: Thymian (nicht zu knapp), Blattpetersilie, Basilikum, eventuell etwas Oregano. Ingwerpulver und ganz wenig Koriander können eine exotische Note hinzufügen. Ganz abzuraten ist von Paprikapulver und vorgefertigten Gewürzmischungen, da diese Glutamat enthalten. Auch Currypulver ist hier fehl am Platze.
Als Variante kann man das Huhn auch nach dem Plattschlagevorgang mit Senf einreiben.
Nun wird alles in mehrere Schichten Alufolie eingewickelt, bis es möglichst dicht ist (damit nicht Wasser oder Öl ausläuft) und in die Glut des Feuers gesteckt, möglichst an den Rand. Man kann die Packung mit Glut bedecken. Da die Garzeit vom Feuer und der Position in der Glut abhängt, können hier keine festen Zeiten angegeben werden, doch spätestens nach einer Stunde dürfte es fertig sein. Der Kontakt mit offenen Flammen ist zu vermeiden.
Das fertige Huhn ist im Idealfall so zart, daß das Fleisch von selbst von den Knochen abfällt. Man serviert es am besten auf einem Tablett, das herumgereicht werden kann. Gegessen wird mit den Fingern, aber wen stört das schon am Lagerfeuer? Man kann dazu Folienkartoffeln reichen.
Dieses Rezept ist eine Variante eines Gerichtes aus "Fra Bartolos Kulinarischen Reisen", das ich seit Jahren mit großem Erfolg im Freien brutzele. Bereits das Prügeln des Huhns erregt Aufsehen. Theoretisch könnte man es auch im Backofen machen, wenn man über einen geeigneten Prügel verfügt.
Dies ist ein sehr vages Rezept, aber ich bin kein Freund von grammgenauen Mengenangaben, weil so etwas keine Kochkunst ersetzen kann. Wer öfter mal kocht, weiß schon, wieviel man nimmt und wie groß man die Stücke schneidet. Koch- und Grillanfänger sollten sich vielleicht zunächst nicht an dieses Gericht wagen. Sollte jemand Probleme mit diesem Rezeptstil haben, können wir darüber einen Diskussionsthread aufmachen.